Tag 7: Krötenkuss

Ende März verlassen Erdkröten ihre Winterverstecke und wandern zu ihren Laichgewässern. Diese "Krötenwanderung" gehört zu den bekanntesten Naturschauspielen bei uns in Deutschland. Trifft ein Männchen auf Wanderschaft auf eine andere Kröte, so wird diese mit den Vorderbeinen umklammert. Handelt es sich dabei um ein deutlich größeres Weibchen, hat der Kröten-Mann Glück gehabt: Fortan wird er Huckepack zum Laichgewässer getragen. Hat er jedoch aus Versehen ein anderes Männchen erwischt, wehrt sich dieses mit typische Abwehrlaute. Hast du einen Weiher in der Nähe oder einen Gartenteich? Auch in feuchten Wäldern kannst Du, etwas später im Jahr, der Erdkröte begegnen. Komm mit uns auf Kröten-Expedition!

Ein Unterwasser-Gucki ist praktisch, um Frosch- und Kröteneier zu entdecken und andere Lebewesen unter Wasser zu beobachten. Er lässt sich ganz einfach mit wenig Material herstellen.

Material:
Leere Konservendose
Dosenöffner
Metallfeile oder Hammer
Durchsichtige Plastikfolie
Gummiringe

Für wen: Eltern und Kinder ab 6 Jahre

Wo: drinnen und draußen

Mit einem Dosenöffner entfernst du Boden und Deckel der Konservendose vollständig. Die dabei entstehenden scharfen Kanten, glättest du vorsichtig mit Hilfe einer Metallfeile oder einem Hammer. Anschließend schneidest du ein Stück Plastikfolie etwas größer als der Dosendurchmesser zurecht. Dieses spannst du über die Öffnung und befestigst es mit den Gummiringen. Damit ist der Unterwasser-Gucki einsatzbereit.

Taucht man den Gucki mit der Folie nach unten vorsichtig in Wasser, wölbt sich die Folie durch den Wasserdruck nach oben. Dadurch entsteht ein Vergrößerungseffekt, der die Beobachtungen unter der Wasseroberfläche erleichtert. So kannst du auch kleine Unterwasserlebewesen wie z.B. Libellenlarven oder Wasserwanzen beobachten.

Unsere heimischen Amphibien sind streng geschützt. Ihren Laich darf man nur mit einer Genehmigung aus einem Gewässer entfernen. Wenn du jedoch mit Hilfe des Unterwasser-Guckis die Eier von Frosch, Kröte oder Molch in einem Teich erspäht hast, kannst du diese weiter beobachten.

Die Entwicklung der Kaulquappe zum ausgewachsenen Tier - Kröte, Frosch oder Molch – ist ein faszinierender Prozess. Er vollzieht die Evolution eines Wasserlebewesens zum Landtier quasi im Zeitraffer nach. Im Laufe dieser Verwandlung entwickeln die Kaulquappen nicht nur Gliedmaßen, um sich an Land fortzubewegen, sondern auch Lungen und die Fähigkeit, durch die Haut Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen.

Material:

Notizbuch
Smartphone oder Kamera

Für wen: Eltern und Kinder ab 6 Jahre

Wo: draußen

Von welchem Tier stammen die entdecken Amphibien-Eier?
Wann erscheinen schlüpfen die ersten Larven – die Kaulquappen?
Besucht "euer" Gewässer regelmäßig und dokumentiere die Entwicklung gemeinsam mit deinen Kindern. Indem du ein Tagebuch mit Zeichnungen führst oder regelmäßig Fotos aufnimmst, begibst du dich auf die Spuren der großen Naturentdecker vergangener Zeiten.

Kleine Eier-Kunde
Frösche legen ihren Laich in Ballen ab.
Kröten wickeln ihre Laichschnüren um Wasserpflanzen.
Die Eier von Unken liegen einzeln am Gewässergrund.
Molche heften einzelne Eier an die Blätter von Wasserpflanzen.

Dieses lustige Spiel eignet sich hervorragend, um sich nach einer langen Gewässer-Beobachtung an einem kühlen Frühlingstag wieder aufzuwärmen.

Material: keines

Für wen: Kinder ab 4 Jahre

Wo: drinnen oder draußen

Alle Spieler*innen sitzen oder stehen in einem großzügigen Kreis. Auf das Kommando des ältesten "Frosches" hocken sich alle auf den Boden, springen wie ein Frosch und quaken bei jedem Sprung einmal laut und vernehmlich. Nach zehn Sprüngen kehren alle wieder auf ihren Platz zurück. In der nächsten Runde darf ein anderes Kind das Kommando zum Losquaken geben.

Variante: Ältere Kinder springen gerne um die Wette. Dafür wird eine Startposition (Winterquartier) und eine Zielposition (Laichgewässer) markiert. Wer als Erstes das rettende Gewässer erreicht, wird zum Froschkönig ausgerufen.

Jedes Jahr sterben viele hunderte Amphibien auf Wanderschaft beim Überqueren von Straßen. Mit so genannten Krötenzäunen versuchen LBV-Naturschützer*innen und Umweltbehörden "Massen-Massaker" an verkehrsreichen Straßen zu verhindern. Entlang der kniehohen Zäune werden auf der von der Straße abgewandten Seite Eimer ebenerdig eingegraben. Die heranwandernden Tiere fallen hinein und werden von den Zaunbetreuer*innen sicher auf die andere Straßenseite gebracht.

Normalerweise unterstützen viele engagierte Familien, Schulklassen und Einzelpersonen diese Naturschutzarbeit. Aufgrund der aktuellen Situation sind viele Krötenretter*innen gezwungen, alleine zu arbeiten und doppelte Arbeit zu leisten. Mache deshalb den Krötenretter*innen eine Freude. Schreibe gemeinsam mit deinem Kind einen Dankeschön-Brief! Über unsere LBV-Homepage kannst du deine LBV Kreisgruppe vor Ort ausfindig machen.

Tipp: Vielleicht fügst du einen Auszug aus deinem Kaulquappen-Tagebuch oder eine Zeichnung deines Kindes bei. Und vielleicht bist du nächstes Jahr selbst dabei, wenn die Kröten wandern und die LBV Naturschützer*innen ausrücken im Einsatz für die Natur! Wir freuen uns auf deine Anfrage.